Fachkräfteforum 2018

Das Fachkräfteforum beschäftigte sich mit jüngsten Ergebnissen einer Befragung von rund 1.000 Unternehmen der Region

Vor fünf Jahren wurden rund 1.000 Unternehmen der Region im Rahmen einer Umfrage der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises Mayen-Koblenz (WFG) zu ihrer betrieblichen Fachkräftesituation befragt. Wiederholt wurde die Erhebung im Januar dieses Jahres. Auf dem Fachkräfteforum in der Krupp’schen Halle der Sayner Hütte in Bendorf Sayn sind nun die aktuellen Ergebnisse von dem WFG-Geschäftsführer Hennig Schröder und Landrat Dr. Alexander Saftig vorgestellt worden. Zusammenfassend: Die Betriebe sind weniger zuversichtlich, qualifizierte Mitarbeiter mit den notwendigen Qualifikationen zu finden, in denen sie zukünftig den höchsten Bedarf sehen.

P1020493 125

Rund 100 Vertreter von Unternehmen nahmen an dem diesjährigen Fachkräfteforum teil. Von Interesse waren nicht nur die Ergebnisse der jüngsten Befragung, sondern auch das zukünftige Thema der Digitalisierung in der Arbeitswelt. Die WFG hatte Dr. René Bantes als besonderen Gast eingeladen. Der Physiker und Abteilungsleiter am Fraunhofer-Institut für Naturwissenschaftlich-Technische Trendanalysen präsentierte einen Vortrag über „Technologische Zukünfte – was kommt auf uns zu?“ und damit die einhergehenden Anforderungen an die Unternehmen.

Wie wirkt sich Digitalisierung auf die Zukunft der Arbeit aus? Wie setzen wir IT heute und morgen ein? Um seine Ausführungen anschaulich an die Zuhörer zu vermitteln, verwendete Dr. René Bantes teils extreme Vergleiche wie „Digitalisierung ist wie Sex und Pubertät. Alle sprechen davon. Keiner hat eigene Erfahrungen. Und alle glauben, die anderen sind schon viel weiter als man selbst.“ Es gäbe keine Visionen oder Strategien, so Bantes. Er prognostiziert in Sachen Digitalisierung, dass die Nutzung von IT revolutioniert wird. Heute setzen Unternehmen IT automatisiert ein und in naher Zukunft passiert dies schon mittels autonomer Systeme. Die intelligente Maschine kann denken und trifft alle Entscheidungen. Bantes ist sich sicher, dass dies nicht erst in 20 Jahren geschieht. „Wir alle werden das noch im Laufe unseres aktiven Berufslebens miterleben“, so Bantes.

Landrat Dr. Alexander Saftig nutzte die Gelegenheit, noch einmal einen Rückblick auf die Umfrage von vor fünf Jahren zu werfen. Im Nachgang zu der ersten Unternehmensbefragung wurde die Fachkräfte-Allianz Mayen-Koblenz gegründet. Ihr zugehörig sind neben der WFG die Arbeitsagentur Koblenz-Mayen, der Deutsche Gewerkschaftsbund, die Gleichstellungsstelle der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz, die Handwerkskammer Koblenz, die Industrie- und Handelskammer Koblenz, das Jobcenter Mayen-Koblenz, die Kreishandwerkerschaft Mittelrhein und der VEM als Arbeitgeberverband. Sie sind gut miteinander vernetzt und arbeiten eng miteinander zusammen. In der Krupp’schen Halle der Sayner Hütte, einem heute industriegeschichtlich prägendem Veranstaltungsgebäude, lud die Fachkräfte-Allianz nach den Vorträgen die Unternehmensvertreter dazu ein, an drei Praxisforen teilzunehmen. Die Praxisforen befassten sich mit der Qualifizierung von Mitarbeitern für die Herausforderungen der Digitalisierung, der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie dem Thema „Gute Führung“. „Mit diesen Praxisforen sprechen wir besonders kleine und mittelständige Unternehmen an. Sie erhalten die Möglichkeit, praxisnahe Lösungen für ihren Betrieb kennenzulernen und sich mit anderen auszutauschen“, so WFG-Geschäftsführer Schröder. Insbesondere die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie eine gute Führungskultur seien wichtige Kriterien, um qualifizierte Fachkräfte im Unternehmen zu halten und zu gewinnen. „Unsere Befragung hat in aller Deutlichkeit gezeigt: Dreiviertel aller Arbeitsplätze im technisch-gewerblichen Bereich können bis zum Jahr 2025 nur schwer oder gar nicht besetzt werden.“

Download:

Präsentation Dr. René Bantes

Weitere Informationen zur Fachkräfte-Allianz finden Sie bei WFG, Annika Dietel, Telefon 0261/108-447, E-Mail: annika.dietel@wfg-myk.de.